Dienstag, 9. Juli 2013

11 Fragen - 11 Antworten

Nun hat es mich also auch "erwischt", ich wurde zu einem Bloginterview eingeladen von Karo Stein. Da ich die Interviews bei einigen anderen schon mit Interesse gelesen habe, werde ich mich gern auch den Fragen stellen. Auch wenn ich mir kaum vorstellen kann, dass es wirklich jemanden interessiert.

Hier sind die Regeln:

Als Dankeschön verlinkt man den einladenden Schreiberling, beantwortet die elf Fragen und denkt sich elf neue aus. Dann lädt man fünf Blogger zu dem neuen Interview ein, die weniger als 200 Follower haben.

So, verstanden habe ich das schon einmal. Hoffen wir mal, dass ich es auch umsetzen kann. Ich habe doch in technischen Dingen gern zwei linke Hände. Aber ich fange zumindest gern erst einmal mit der Beantwortung an:

1. Wer oder was motiviert dich zum Schreiben?

In erster Linie ich mich selbst, aber auch der Gedanke daran, dass Geschichten aus meiner Feder ein paar Menschen in den Weiten des Internets Spaß beim Lesen bereiten. Wenn die dann noch ihre Bemerkungen und Anregungen als Review dalassen, dann motiviert das noch zusätzlich.

2. Hattest du schon einmal eine Schreibblockade und wie bist du damit umgegangen?

Oh ja! Ganz schreckliches Gefühl, wenn man will, aber nicht kann! Ich merke immer in stressigen Zeiten, wenn der Kopf zu voll ist, dass mir auch das Schreiben schwerer fällt. Meist ist das einzige, was in dieser Situation hilft, eine Pause zu machen und mit ganz anderen Dingen den Kopf wieder frei zu bekommen.
Mit Macht etwas erzwingen zu wollen, geht meist schief. Zumindest bei mir.

3. Wie wichtig sind dir Rezensionen, Reviews, Kommentare und wie gehst du damit um, wenn sie negativ sind?

Sehr wichtig, wie ich schon bei der ersten Frage geschrieben habe. Sie sind, wenn man nur auf Fanfiktion.de veröffentlicht, der einzige "Lohn", den man für seine Arbeit erhält. (Wobei ich das Schreiben nicht als "Arbeit" verstehe. Es ist ein Hobby, das verdammt viel Spaß macht. Aber eben noch mehr, wenn man merkt, dass andere Leute daran Spaß haben.)
Ich freue mich natürlich sehr über Lob und Anregungen in den Kommentaren, aber genauso über Kritik.Wie im richtigen Leben steckt in den meisten kritischen Äußerungen doch auch ein Körnchen Wahrheit und ich versuche, mich damit auseinander zu setzen. Es gibt verschiedene Arten von Kritik - es kann um formale Dinge gehen (Struktur, Rechtschreibung,  aber auch Logikfehler) oder aber darum, dass Leser das Handeln meiner Charaktere nicht verstehen oder missbilligen. Erstere nehme ich sehr ernst und setze mich damit auseinander, bei den anderen versuche ich zwar, mich in den Kritiker hineinzuversetzen, kann aber am Ende schlimmstenfalls auch nur raten, mit dem Lesen aufzuhören. Geschmäcker sind nun einmal verschieden und was mir gefällt, muss anderen nicht gefallen. Darüber bin ich nicht böse.
Ich finde gerade Kritik sehr wichtig, denn es hilft mir für zukünftige Projekte, mich zu verbessern. Deshalb kann ich allen nur zurufen: Her mit eurer Kritik! (Wenn ihr mich zwischendurch auch mal ein bisschen streichelt, damit es nicht zu arg wird *smile*)

4. Hast du schon einmal an einem Projekt mit einem anderen Autor geschrieben? Wie habt ihr euch gefunden und wie lief die Zusammenarbeit?

Das einzige Projekt, an dem ich mit anderen zusammen gearbeitet habe, war der blogübergreifende Adventskalender. Doch dort hat jeder seine eigenen Geschichten eingebracht, es war also keine Zusammenarbeit im eigentlichen Sinne notwendig.
Ich wurde einmal gefragt, ob ich mir ein gemeinsames Projekt vorstellen könnte und warte nun gespannt, ob wir das irgendwann beginnen werden. Noch weiß ich nicht genau, ob es das Richtige für mich ist. Ich bin doch schon ein ziemlicher Eigenbrötler.

5. Welches Verhältnis hast du zu sozialen Netzwerken? Spornt es dich an, wenn andere ihre Erfolge zur Schau stellen, oder beginnst du, an dir selbst zu zweifeln?

Ein sehr gespaltenes! Klappern gehört zum Handwerk und wahrscheinlich kann man nur dann erfolgreich sein, wenn man sich auch entsprechend "vermarktet". Das konnte ich allerdings noch nie und werde ganz sicher nicht im fortgeschrittenen Alter damit anfangen. Ich gönne jedem seinen Erfolg, doch ich wünschte mir manchmal, nicht überschwemmt zu werden von x-mal geteilten Inhalten.
Ansporn oder Selbstzweifel? Beides. Ansporn, weil es zeigt, dass im Grunde jeder erfolgreich sein kann, aber auch Selbstzweifel, da mein eigener Anspruch an Bücher sehr hoch liegt und ich mir sicher bin, den nicht erfüllen zu können.

6. Gibt es ein Thema oder Genre, das du schon immer mal schreiben wolltest, aber dich bisher nicht getraut hast? Wenn ja, warum nicht?

Hmm. Eigentlich nicht. Ich habe auf Fanfiktion.de einmal begonnen, an der 120-Challenge teilzunehmen. Dort schwebte mir vor, über alle Arten von Liebe zu schreiben. Allerdings bin ich dort leider in den Anfängen steckengeblieben. Vielleicht auch, weil es mir schwerfiel, mich in bestimmte Situationen einzufühlen. Denn das ist für mich wichtig, um eine Geschichte glaubhaft schreiben zu können.

7. Plotbunnys sind gefährliche kleine Monster. Was machst du, wenn dich mehrere gleichzeitig überfallen? (Einsperren und nacheinander abarbeiten oder kannst du an mehreren Projekten gleichzeitig schreiben?)

 Allzu häufig hatte ich es bisher nicht, dass mich mehrere der lästigen Tierchen gleichzeitig überfallen. Wenn, dann neige ich schon dazu, mehrere Sachen gleichzeitig zu machen. Bei meinen gegenwärtigen Geschichten "Licht am Ende des Tunnels" und "Ein Traum wird wahr" war genau das der Fall. Beide Protagonisten forderten ihr Recht. Das geht im Moment zwar leider zu Lasten der anderen offenen Stories (zu viele offene Baustellen kann ich dann auch nicht zur gleichen Zeit bearbeiten), mach aber ungemeinen Spaß, weil es sehr unterschiedliche Geschichten sind, in die ich abwechselnd eintauchen kann.

8. Gehörst du auch zu denen, die immer und überall Block und Stift zur Hand haben, damit sie jede Idee sofort aufschreiben können?

Nein, Block und Stift gehört eigentlich gar nicht zu meinem Repertoire. Ich vertraue da im Allgemeinen auf mein Gedächtnis. Wenn es eine gute Idee ist, wird sie zu gegebener Zeit wiederkommen.
Mein "Brainstorming" findet oft abends vor dem Einschlafen statt. Da durchdenke ich bestimmte Szenen so oft bis ich dazukomme, sie irgendwann auch einmal in einer Geschichte einzubauen.

9. Magst du Herausforderungen, sprich vollkommen unbekannte Themen oder schwierige Charaktere?

Die größte Herausforderung für mich ist es jedes Mal wieder, halbwegs plausible Sexszenen zu schreiben, die nicht jedes Mal gleich oder vollkommen platt klingen.
Schreiben ist für mich ein Hobby im Ausgleich zu einem Vollzeitjob und Familie. Deshalb bin ich für eine weitreichende Recherche meist viel zu faul. Vielleicht widme ich mich zeitintensivem Neuland erst dann, wenn ich in Rente bin.
Schwierige Charaktere mag ich schon. Doch leider kommt mir meist mein eigenes Harmoniebedürfnis in die Quere, das selbst die unbeugsamsten Protagonisten irgendwann zu Lämmchen werden lässt.

10. Liest du gern in dem Bereich, in dem du auch schreibst, oder lenkt dich das zu sehr ab?

Ich lese zu meinem eigenen Bedauern momentan fast nichts anderes. Vieles sauge ich dann auf als Anregung für meine eigenen Werke. (Nein, ich kopiere nichts, aber gerade in den herausfordernden Szenen (siehe oben) bin ich für Beispiele dankbar.....Um dann am Ende doch wieder bei meinem eingefahrenen Stil zu bleiben.)
Im Grunde lese ich neben Slash auch "normale" Romanzen und Krimis, Fantasy ist nicht so meins. Dafür aber in Deutsch oder Englisch.

11. Nimmst du auch mal eine Auszeit vom Schreiben, z.B. im Urlaub oder am Wochenende oder wenn eine Geschichte abgeschlossen ist?

Bewusst eigentlich nicht, aber ich mache es inzwischen immer dann, wenn ich merke, dass Schreiben mehr Last als Lust ist. Das kann am Stress im realen Leben liegen, egal ob positiv oder negativ. Aber unter Druck geht gar nichts. Ich habe eine Weile gebraucht, um das für mich zu erkennen und dann bewusst ein paar Tage  Pause zu machen.
Die schlimmste Pause ist allerdings die, wenn eine Geschichte abgeschlossen ist und die Ideen für etwas Neues fehlen!


Es hat wirklich Spaß gemacht, diese Fragen zu beantworten. Zum ersten Mal fühle ich mich wie ein wirklicher Schreiberling!

Was wären die Fragen, die mich interessierten (wenn ich denn jemanden wüsste, an den ich sie weiterleiten könnte):

1. Wie bist du zum Schreiben gekommen?
2. Ist Schreiben nur ein Hobby für dich oder auch eine Möglichkeit, Geld zu verdienen?
3. Wie wichtig ist dir, deine Geschichten auch als Buch zu veröffentlichen?
4. Schreibst du unter einem Pseudonym? Wenn ja, warum?
5. Hast du beim Schreiben eine bestimmte Zielgruppe an Lesern im Auge?
6. Wie bewertest du deinen "Freundeskreis", der sich um dich in sozialen Netzwerken gebildet hat? Ist es dir wichtig, diese Leute auch einmal im realen Leben kennenzulernen?
7 In welchen sozialen Netzwerken bist du aktiv und warum?
8. Gehst du mit deiner Leidenschaft zu schreiben in deinem realen Leben offensiv um? Wie stehen deine Familie und deine Freunde dazu? Gehören sie zu deinen größten Fans?
9. Bedeutet eine öffentliche Rezension deines Buches dir mehr als ein Review beim Veröffentlichen einer Story auf freien Internetportalen?
10. Hast du es schon einmal erlebt, dass durch einen Computerabsturz größere Teile einer Geschichte im Daten-Nirwana verschollen sind? Wie bist du damit umgegangen? Wie ist dein Gefühl beim Neuschreiben, ist es besser/schlechter/gleich geworden?
11. Hast du Angst, dass dir irgendwann einmal die Ideen ausgehen? Zu welchem Hobby würdest du dann wechseln?

Vielleicht hat ja einer derjenigen, die das hier lesen, Lust, auch meine Fragen zu beantworten. Ich würde mich zumindest freuen.

Karo, dir vielen Dank für deine Einladung. Es hat Spaß gemacht.

Truly