© Janine Sander
Heute gibt es das 10.Türchen des blogübergreifenden Adventskalenders bei mir. Eine tolle Idee von dir, Karo, danke! Ich freue mich, ein Teil davon sein zu können, auch wenn mein Protagonist es mir nicht einfach gemacht hat.......
Weihnachtselfen und Wunschträume
Kalter Wind empfing ihn, als er die Haustür öffnete.
Dicke Schneeflocken fielen vom Himmel. Mirko klappte den Kragen seines Mantels
hoch, steckte die Hände in die Taschen und lief los. Seit er nachts nicht mehr
schlafen konnte, ging meist zu Fuß ins Büro.
Mirko genoss die Stille in den
Straßen. Nur das Heulen des Windes mischte sich in seinen Ohren mit dem
Knirschen des Schnees unter seinen Sohlen. Er verfluchte sich, schon wieder
nicht an vernünftiges Schuhwerk gedacht zu haben, bevor er loslief. Dennoch
schlug er nach kurzer Überlegung den Weg durch den kleinen Park ein, der die
Strecke zur Fußgängerzone, an deren Ende sein Büro lag, erheblich verkürzte.
Außerdem war es idyllisch und schön, über die verschneiten Wege zu gehen, die
jetzt so früh am Morgen noch unberührt vor ihm lagen. Er ärgerte sich nur, auch
die Handschuhe vergessen zu haben, denn es war wirklich recht kalt geworden.
Für Anfang Dezember waren Minusgrade und viel Schnee nicht unbedingt üblich in
diesen Breitengraden.
Eine Fahrradklingel holte ihn aus
den Gedanken und erschreckt sprang er etwas zur Seite. Wer fuhr denn bei diesem
Wetter mit dem Fahrrad durch die Gegend? Wahrscheinlich die gleichen Leute, die
in Anzug und Krawatte mit dem entsprechenden Schuhwerk durch den Schnee
stapften.
„Danke!“, schallte es von der
vermummten Gestalt, die schnell an ihm vorbeigefahren war und ihm nur einen
kurzen Blick auf den Rücken erlaubte.
Mirko setzte
seinen Weg fort. Er war ein wenig enttäuscht, dass die Spur der Reifen nun die
Unberührtheit der Natur für ihn zerstört hatte. Anscheinend hatte es den Fahrer
in die gleiche Richtung getrieben, denn er musste nur dem Lauf der Linie
folgen, um zum Eingang in die Fußgängerzone der kleinen Stadt zu gelangen, in
der er seit über zehn Jahren lebte.
Einfach hatte
er es nicht gehabt in seinem Leben. Ein betrunkener Teenager hatte ihn mit 16
Jahren zur Vollwaisen gemacht, als er ohne zu bremsen und unter Missachtung der
Vorfahrt in den Wagen seiner Eltern gekracht war. Zum Glück hatte es zu diesem
Zeitpunkt seine Großmutter noch gegeben, bei der er leben konnte bis er
volljährig war. Aber auch seine Oma hatte ihn dann schon verlassen, als er
gerade einmal 19 Jahre alt war. Fortan war er allein auf der Welt. Auch wenn er
finanziell zumindest soweit ausgesorgt hatte, dass er sein Studium finanzieren
konnte, ohne nebenbei arbeiten zu müssen.
Beim Studium
hatte er schließlich Stefan kennengelernt, den Mann seines Lebens. Ihm war er
hierher in die Kleinstadt gefolgt. Ihm wäre er überall hin gefolgt, selbst bis
ans Ende der Welt. Sie hatten sich eine Existenz aufgebaut und hatten ein
zufriedenes und schönes Leben gehabt. Bis das Schicksal erneut erbarmungslos
zuschlug und ihn allein zurückließ. Wieder war es ein Autounfall, der ihm den
Menschen nahm, der ihm am wichtigsten auf der Welt war. Und wieder war es in
der Weihnachtszeit gewesen. Kein Wunder, dass Mirko diese Zeit des Jahres am
meisten hasste.
Die enge
Fussgängerzone war schon weihnachtlich geschmückt. Überall blinkte und
glitzerte es. Mirko versuchte, die blinkenden Sterne zu ignorieren. Weihnachten
war für ihn die schlimmste Zeit im Jahr, die Zeit, in der ihm seine Einsamkeit
besonders bewusst wurde. Stefan hatte es für ein paar Jahre geschafft, ihm die
Geborgenheit einer Familie zu geben, die man an Weihnachten brauchte. Es war
ein Fest der Familie und die hatte Mirko schon lange nicht mehr gehabt.
Übermorgen
jährte sich der Tag zum zweiten Male, dass das Hereinplatzen seiner Sekretärin
in ein wichtiges Meeting ihm schon vor den Worten der beiden Polizisten
klargemacht hatte, dass etwas ganz Schreckliches passiert sein musste. Stefan
war tot. Von einem übermüdeten LKW-Fahrer einfach von der Straße geschoben.
Sekundenschlaf, der nicht für den Fahrer selbst, aber für den unbeteiligten
Autofahrer, der zur falschen Zeit am falschen Ort war, das Verhängnis
darstellte.
Ein weiterer
Grund, die Weihnachtszeit zu hassen.Zehn glückliche Jahre hatte er an Stefans
Seite gehabt, doch seit zwei Jahren war sein Leben eigentlich auch vorbei.
Mirko atmete, schlief und aß, weil es das Leben so verlangte. Er funktionierte,
aber er lebte nicht mehr.
Mit starrem
Blick hastete Mirko durch das dichte Schneetreiben über das holprige
Kopfsteinpflaster. Aus dem Augenwinkel erkannte er das Fahrrad, das ihn vor
kurzem überholt hatte, an einer Laterne. Es fiel auf, weil es kaum vom Schnee
bedeckt war. Neugierig ließ er seinen Blick umherschweifen. Es gab wenige
Menschen, die um diese frühe Uhrzeit schon durch die Stadt streiften, und noch
weniger, die bei dichtem Schneetreiben mit dem Fahrrad unterwegs waren.
Plötzlich
ging das Licht an im Schaufenster des Spielwarenladens an und gab das Bild frei
auf ein buntes Weihnachtsbild.
„Wir zeigen
Ihnen einen lebendigen Adventskalender – jeden Tag ein neues Bild!“
Bisher war
ihm die Werbung am Rande der Scheibe gar nicht aufgefallen, obwohl er jeden Tag
an diesem Geschäft vorbeilief. Auch heute wollte Mirko sich schon abwenden, als
er ihn sah.
War es ein
Schock oder blankes Entsetzen, als er den Weihnachtself durch das Schaufenster
laufen sah? Enganliegende grüne Hose, rote Samtjacke mit breitem Gürtel, rote
Schuhe mit Bommeln und eine rotgrüne Mütze.
Fasziniert
blieb Mirko stehen und betrachtete den jungen Mann, der damit beschäftigt war,
ein Rentier vor einen mit Geschenken beladenen Schlitten zu schnallen. Er
steckte ein paar Stecker in Steckdosen und schon blinkten die Lichterketten,
mit denen alles geschmückt war. Außerdem dudelte „Jingle Bells“ aus ein paar
Lautsprechern.
Der Junge –
Mirko schätzte ihn auf Mitte Zwanzig, also sechs bis acht Jahre jünger als er –
stellte sich etwas zur Seite und betrachtete die Szene noch einmal. Dann zupfte
er an einigen der Geschenke herum, die auf dem Schlitten lagen, und drehte das
Rentier mehr zum Fenster hin.
Für den
Bruchteil einer Sekunde trafen sich ihre Augen und Mirko fühlte sich ertappt
dabei, dass er seinen Blick die ganze Zeit nicht vom Körper des Weihnachtself
wenden konnte. Ihm wurde heiß und kalt und ein leichtes Kribbeln breitete sich
in ihm aus. Verwirrt wandte sich Mirko ab und setzte den Weg in sein Büro fort.
Mit schnellen Schritten war
Mirko durch die Stadt gelaufen, weg von den verwirrenden Gefühlen, die in
seinem Körper tobten. Seit zwei Jahren verbat er sich solche Gefühle. Mit
Stefan Tod hatte er auch seine Gedanken an körperliche Liebe begraben. Als der
Mann seines Lebens starb, war auch ein Teil von ihm selbst gestorben. Stefan war alles gewesen, was er auf der Welt
gehabt hatte. Seine Familie, sein bester Freund, sein Lover. Mit Stefan war die
Farbe aus seinem Leben gewichen, hatte nur Grau zurückgelassen. Er stand jeden
Morgen auf, aß und trank, arbeitete und existierte. Doch im Grunde war Mirko
nur zu feige, seinem Mann dorthin zu folgen, wo sie wieder zusammen sein
konnten.
Hektisch schloss Mirko die
Kanzlei auf und ging in sein Büro. Er mochte die ruhige Zeit am Morgen, bevor
die Hektik des Tages auch über die Räume hereinbrach. Normalerweise war er sehr
produktiv in diesen frühen Morgenstunden.
Er holte sich eine Tasse Kaffee
und setzte sich an seinen Schreibtisch. Energisch griff er die Akte des Falles,
den er gerade bearbeitete. Er versuchte, sich zu konzentrieren, aber seine
Gedanken wanderten immer wieder zu dem jungen Typen im Schaufenster.
Nach einer Weile gab er entnervt
auf. Er griff nach seinem Kaffee und holte das gerahmte Foto aus der Schublade
seines Schreibtisches. Das breite Lächeln seines Mannes blickte ihm entgegen.
Er nippte an seiner Tasse und strich mit dem Finger die Konturen des Gesichtes
nach.
„Warum hast du mich allein
gelassen?“, fragte Mirko leise, „ich brauche dich doch.“
Stumme Tränen bahnten sich ihren
Weg und rannen seine Wangen entlang. Er fühlte sich allein und hilflos. Mirko
kannte dieses Gefühl seit vielen Jahren, seit seine Eltern verunglückt waren. Diese
Nikolausnacht jährte sich nun bald schon zum 15.Mal. Trotzdem schmerzte es noch
immer.
„Mirko, ich wusste doch, dass du
schon da bist. Ich muss etwas mit dir besprechen.“
Er hatte das Öffnen der Tür gar
nicht mitbekommen. Abrupt setzte Mirko sich auf und wischte sich die Tränen aus
dem Gesicht. Er sollte sich schämen, aber selbst dafür fehlte ihm die Kraft.
„Verdammt, Mirko, was ist denn
los?“
Melissa Degenhardt, seine Chefin
und gute Freundin, war mit wenigen Schritten bei ihm und überschaute die
Situation. Sie griff nach dem Bild und wand es ihm vorsichtig aus der Hand. Sie
schloss die Schublade energisch und lehnte sich gegen Mirkos Schreibtisch.
„Ich weiß, dass es schwer ist,
Mirko“, sagte sie leise, „aber du musst endlich loslassen. Stefan hätte ganz
sicher nicht gewollt, dass du dich den Rest deines Lebens verkriechst. Wenn er
die Chance hätte, dich anzutreiben, dein Leben wieder in die Hand zu nehmen, würde
er es tun. Du verrätst ihn nicht und eure Liebe, wenn du dich endlich wieder
dem Leben zuwendest.“
„Was weißt du denn schon?“,
fragte Mirko sarkastisch. „Hast du neuerdings die großartige Erfahrung im
Schließen neuer Beziehungen?“
Ihre bisherigen Leben hatten
einige Parallelen aufzuweisen. Melissas Mann war auf der Hochzeitsreise tödlich
verunglückt. Kurz danach hatte sie das ungeborene Kind verloren und ihr Leben
fortan in den Dienst der Arbeit gestellt. Trotzdem hatte sie Mirko schon etwas
voraus. Sie war im Frieden mit sich und der Lage.
„Ich wollte dich eh nur daran
erinnern, dass übernächste Woche der Wohltätigkeitsball ist, bei dem wir
zusammen erwartet werden. Du hast mir versprochen, dass du mich in diesem Jahr wieder
begleitest.“
Seit Jahren schon begleitete er Melissa
auf diesen Ball. Stefan hat sich in den letzten Jahren immer amüsiert, wenn er seinen
Smoking angezogen hatte und sich auf den Weg gemacht hatte. Er mochte Melissa
und sie mochte ihn. Beim ersten Mal hatte sie Stefan sogar um Erlaubnis
gefragt, ob sie ihn entführen dürfte. Er hatte nur gelacht. „Dann muss ich wenigstens
nicht mit ihm tanzen!“ War seine Aussage gewesen. Stefan hasste Tanzen. Mirko
hingegegen mochte es schon immer gern. Er hatte schon als Kind angefangen,
Standard- und Lateintänze zu lernen und ein paar Jahre sogar Wettkämpfe
getanzt. Bis zum Tod seiner Eltern.
Warum er ausgerechnet an einen
Mann geraten musste, der so musikalisch war wie ein Trampeltier, hatte Mirko
sich des öfteren gefragt. Doch es hatte ihn nie gestört an seinem Mann, denn es
war der einzige Makel an ihrer Beziehung. Sie gaben sich immer die Freiheiten,
die der andere brauchte.
„Ich kann es nicht….dieses
Jahr…..“
„Kommt gar nicht in Frage,
Mirko. Es ist zu wichtig für uns. Im letzten Jahr habe ich dem zugestimmt, weil
es genau an Stefans Todestag war. Aber das Leben geht weiter. Wir müssen dort
hin.“
Damit stöckelte sie wieder aus
seinem Büro und ließ ihn mit seinen Gedanken allein. Tief in sich drinnen
wusste auch Mirko, dass Melissa Recht hatte. Natürlich hätte Stefan nicht
gewollt, dass er sich aufgäbe. In seinen Träumen war sein Mann sogar schon
einige Male bei ihm aufgetaucht und hatte ihm genau das gesagt. Aber er hatte
es nie hören wollen.
„Reiß dich endlich zusammen,
Heulsuse!“, ermahnte Mirko sich, in dem er sich beherrscht wieder seine Akte
griff. Augenblicklich schwirrte aber auch wieder das Bild dieses
Weihnachtselfen durch seine Gedanken.
Mirko tat, was er seit zwei
Jahren tat. Er vergrub sich in die Arbeit und versuchte so, die Zeit zu
überbrücken, die für ihn die schlimmste im Jahr war. In seinem Büro gab es keine
Dinge, die an Weihnachten erinnerten. Keine Kerzen, keine Adventskränze, keine
Weihnachtsteller mit Gebäck. Seinetwegen verzichtete die Kanzlei seit letztem Jahr
sogar auf die Tradition, einen buntgeschmückten Weihnachtsbaum in ihrem Empfang
aufzustellen.
Doch auch wenn sein Leben fast
nur aus Arbeit bestand, musste Mirko noch essen und schlafen. Schlafen
bedeutete nach Hause zu gehen. Ein Weg, der ihn unweigerlich an dem Laden
vorbeiführte, der nun in der Adventszeit zur Attraktion des Ortes geworden war.
„Die Idee zu dem lebendigen
Adventskalender hatte wohl Carina Huber, die Verkäuferin“, hatte Mirko neulich
in einem Gespräch der beiden Sekretärinnnen mitgehört, „sie hat den alten
Weissbacher überredet, ihrem Bruder eine Chance zu geben. Der ist wohl
Dekorateur und, weil er gerade arbeitslos geworden ist, wieder bei ihr
eingezogen. Die Ideen hat er zusammen mit Carina und deren Tochter Lucy
entwickelt und alle allein gebaut. Ist ein ganz hübsches Kerlchen, Carinas
Bruder.“
Mirko war geflüchtet. Er wollte
das nicht hören. Es war schlimm genug, dass er selbst dieses Bild nicht mehr
aus dem Kopf bekam, seit er den Jungen das erste Mal gesehen hatte. Er hatte
sogar schon einmal geträumt von ihm. Zum Glück war er gerade rechtzeitig
aufgewacht, bevor es feucht und peinlich werden konnte.
Dennoch gelang es ihm nicht, von
dem Bild loszukommen. Jedes Mal führte der Weg ihn an dem Laden vorbei. Abends
nahm er sich meist die Zeit, das Bild zu studieren, das sich wirklich von Tag
zu Tag änderte. Manchmal waren es nur kleine Details wie eine zusätzliche
Kerze, die auf dem Adventskranz leuchtete, manchmal waren es große Dinge wie
eine Weihnachtsmannfigur, die mit einem Weihnachtself neue Geschenke auf den
Schlitten lud. Seltsamerweise war er immer gespannt, was sich im Laufe des
Tages geändert hatte und die weihnachtlichen Klänge, die das Bild untermalten,
schreckten ihn von Tag zu Tag weniger.
Am Morgen jedoch hatte es sich
schon fast eingebürgert, dass er im Park auf die Klingel wartete, damit das
Fahrrad ihn überholen konnte. Ein einziges Mal hatten sie sich wohl verpasst
und Mirko hatte überrascht festgestellt, dass er enttäuscht war, als er vor dem
Laden ankam und der Weihnachtself schon am Arbeiten war.
Der Weihnachtself werkelte immer
im selben Kostüm. In seinen Ohren steckten Ohrstöpsel, die zu dem iPod führte,
der an seinem Arm befestigt war. Mirko ertappte sich bei dem Gedanken, welche
Musik der Junge sich wohl anhörte. Vielleicht mochte er das Gedudel der
Weihnachtsklänge ja genauso wenig wie er.
Manchmal blieb er ein wenig
entfernt von der Scheibe im Dunkeln stehen, um den Anblick etwas länger
genießen zu können. Denn es war jedes Mal das gleiche. Wenn ihre Blicke sich
kreuzten, musste er fliehen, denn er konnte ihm nicht standhalten, weil er das,
was dieser Kerl in ihm auslöste, kaum ertragen konnte.
An den ersten Tagen hatte er
sich heftig gegen die Empfindungen gewehrt, die dieser unbekannte Kerl in
seinem Körper auslöste, doch inzwischen hatte Mirko ein wenig Frieden
geschlossen und sich selbst diese kleine Schwäche zugestanden. Das Kribbeln in seinem Körper, wenn diese grün
leuchtenden Augen ihn tief in seinem Inneren trafen, fühlte sich ungewohnt an.
Es weckte Erinnerungen an vergangene Zeiten, doch noch war Mirko nicht soweit,
sich einem neuen Mann zu öffnen.
„Lächeln, Mirko, lächeln!“,
befahl Melissa, als sie Arm in Arm über den roten Teppich schritten, der zu dem
festlich geschmückten Saal führte, in dem auch in diesem Jahr der traditionelle
Wohltätigkeitsball stattfand. Alle bekannten und semi-bekannten Bewohner dieser
Stadt und des Umkreises ließen es sich nicht nehmen, hier kurz vor Weihnachten
zu erscheinen, um zu beweisen, dass sie Gutes tun wollten. Aber es war auch der
wichtigste Ort, um neue Geschäftskontakte zu knüpfen in ihrer Stadt, was der
Grund war, weswegen Melissa ihn jedes Jahr hierher schleppte.
Es fiel Mirko schwer zu lächeln
und zu vergessen, dass nichts mehr so war wie früher, wenn er die Erlebnisse
auf dem Ball abends im Bett noch brühwarm berichten musste und gemeinsam mit
seinem Mann gelacht hatte über die kleinen Anekdoten, die immer wieder
passierten. Mal waren es die Erlebnisse auf der Tanzfläche, wo Mirko und
Melissa stets zu den hervorstechendsten Paaren gehörten, mal das Buffet, das
sie zum Lachen brachte. Heute würde niemand auf ihn warten, wenn er nach Hause
kam und er fürchtete sich noch mehr als sonst vor diesem Augenblick, in die
leere Wohnung zurückzukehren, in der noch alles an seinen Mann erinnerte.
Melissa hatte es irgendwie
wieder geschafft, sie an den Tisch des Bürgermeisters zu platzieren, an dem nur
die hochrangigsten Persönlichkeiten saßen. Das Gespräch plätscherte so dahin.
Mirko hatte ein wenig Probleme, dem Smalltalk zu folgen. Er war froh, als die
Tanzfläche freigegeben wurde und sie zum ersten Mal übers Parkett schweben
konnten. Melissa tanzte gut und über die Jahre hatten sie eine gewisse
Perfektion erreicht, die weit über dem eintönigen Wiegeschritt der meisten
Paare hier lag. Die Bewunderung der Gäste war spürbar, aber das störte Mirko
nicht. Er genoss die gleitende Bewegung und spürte wie der Klang der Musik ihn
immer lockerer machte.
Sie nutzten die Zeit zum Tanzen
bis das Buffet eröffnet wurde. Melissa hatte über die Jahre die Methode der
Kontaktaufnahme bei diesem Ball perfektioniert. Sitzen am wichtigsten Tisch
aber das Annähern an interessante Personen am Buffet. Schon auf der Tanzfläche
hatte sie ihm die Strategie erläutert und die Ziele erklärt.
Beiläufig schlenderten sie nun
zum Buffet und reihten sich in die wachsende Schlange ein. Melissa hatte im Nu
drei Herren um sich geschart, die an ihren Lippen hangen, so dass Mirko einfach
ruhig lächelnd gute Miene zum bösen Spiel machen konnte. Er blendete sich aus
Melissas Gesprächen aus und widmete seine Aufmerksamkeit den leckeren Speisen auf
dem Buffet vor ihm.
Schon lange hatte er es sich
angewöhnt, bei einem Buffet arhythmisch zu essen. Er begann meist mit dem
warmen Speisen, während die Menge an Leuten sich noch bei den Vorspeisen
tummelte. Mirko griff sich einen Teller und rückte vor. Abgelenkt von Melissa,
die ihm eine Frage stellte, war er recht plötzlich vorgerückt und streckte
seinen Teller aus, um sich von dem Angestellten eine Scheibe des rosa
schimmernden Roastbeefs geben zu lassen.
Er blickte nach oben, um sich zu
bedanken…..und ließ fast den Teller wieder fallen, als sein Blick die Augen
trafen, die ihn seit fast zwei Wochen verfolgten.
„Du…..“, entfuhr es ihm
augenblicklich, „was machst du denn hier?“
Der Weihnachtself. Nun, in
diesem Fall natürlich nicht als Weihnachtself, sondern ein Mitglied des
Serviceteams hier. Keine bunten Samtklamotten, sondern edle Kleidung, schwarze
Hose, weißes Hemd mit schwarzer Fliege und schwarzweiß getreifte Weste. Die
rotblonden Haare, die sonst immer unter einer Mütze versteckt waren, schienen
mühsam gebändigt zu sein, aber das Grün dieser Augen hätte Mirko aus Tausenden
heraus erkannt.
„Eine Scheibe oder möchten Sie
noch eine zweite?“
Der Elf ging über seine Frage
hinweg. Er schaute Mirko offen an und dieser konnte sehen, wie auch bei dem
anderen das Erkennen ins Bewusstsein tröpfelte. Seine Sicherheit verschwand und
er senkte den Blick, als Mirko ihn weiter ansah.
„Noch eine zweite Scheibe?“
Mirko nickte, um wenigstens
einen Grund zu haben, hier noch einen Augenblick zu verharren. „Was machst du
hier?“, wiederholte er seine Frage leise.
„Das siehst du doch…..arbeiten“,
lautete die Antwort und Mirko spürte einen heftigen Stromstoß, als sich ihre
Finger bei der Übergabe des Tellers kurz berührten.
Wie in Trance lief Mirko zu
seinem Tisch zurück, wo ihn Melissa mit einem aufmerksamen Blick musterte. Doch
schnell wurden sie wieder in das übliche Partygeschwätz verwickelt und so verging
das Essen recht schnell, ohne dass Mirko viel Zeit hatte, über die Begegnung
nachzudenken. Sein Blick allerdings wanderte immer wieder zum Buffet, wo sein
Weihnachtself stand, der in diesem Outfit noch weit verführerischer aussah als
in den bunten Klamotten.
„Woher kennst du den süßen
Knirps da?“, zischte Melissa ihrem Freund zu, als sie schließlich endlich wieder
auf die Tanzfläche schritten, „der ist wirklich niedlich.“
Einen kleinen Moment war Mirko
versucht, alles abzustreiten, aber Melissa kannte ihn zu gut, um sich täuschen
zu lassen.
„Der Weihnachtself“, flüsterte
Mirko leise, während sie begannen zu tanzen. Er wusste, dass seine Freundin
sich damit nicht zufrieden geben würde, aber für den Moment musste es reichen.
„Lass es zu“, antwortete Melissa
nur, „er tut dir gut.“
Den Rest des Abends verbrachten
sie mit unterschiedlichen Gesprächen und Tanzeinlagen. Mirko bemerkte sehr wohl
die Bewunderung seiner Tanzpartnerinnen, aber sie bedeuteten ihm nichts. Er
genoss die Bewegung, den Rhythmus der Tänze. Er war gut und da konnte ihm auch
die eine oder andere schwächere Partnerin den Spaß nicht nehmen. Stattdessen
wanderten seine Blicke immer wieder umher, um den ersten Mann zu beobachten,
der ihn seit langem berührt hatte.
„Wir sehen uns am Montag im
Büro“, verabschiedete sich Melissa mit einem kleinen Wangenküsschen von Mirko,
als er vor ihrem Haus hielt, „sieh zu, dass du den Jungen mal triffst. Es ist
an der Zeit, nach vorn zu schauen, Mirko.“
Ein paar Mal hatten sich ihre
Blicke noch getroffen und Mirko hatte sich eingebildet, durchaus ein Interesse
zu erkennen. Dabei hatte er keinerlei Übung mehr im Flirten. Er konnte nicht
einmal mit Gewissheit sagen, dass der Junge wirkich auf Kerle stand. Seit zwölf
Jahren hatte sein Interesse nur noch einem einzigen Mann gegolten.
„Ich weiß“, hatte Mirko
geantwortet und seine Aufmerksamkeit wieder auf die Straße gerichtet. Kurz vor
seiner Wohnung hatte er plötzlich eine Bewegung aus dem Augenwinkel gesehen.
Ein Fahrrad, das aus dem Park kam, und in der Kurve ausrutschte. Es stieß auf
einen Poller und stockte. Etwas Dunkles flog über den Lenker und blieb auf der
Straße liegen.
Mirko bremste und sprang aus dem
Wagen. Zum Glück bewegte sich der Fahrradfahrer gerade. Er setzte sich etwas
benommen auf und stand unbeholfen auf.
„Alles okay?“, fragte Mirko
besorgt, als er neben ihm war.
„Geht schon, danke“, meinte der
Junge, nachdem er anscheinend seine Kochen erst einmal sortiert hatte. Bis auf
eine kleine Schürfwunde an der Wange,
war zum Glück nichts zu erkennen.
„Es hat wohl doch etwas zu
bedeuten , dass wir uns immer wieder begegnen“, meinte Mirko erleichtert, nachdem
er gesehen hatte, dass es dem anderen gut ging, „verrätst du mir jetzt deinen
Namen?“
„Yannick“, meinte der Junge
zögernd, „Yannick Huber……………und du?“
„Mirko“, antwortete Mirko leise,
„Mirko Hausmann. Hallo, nett dich kennen zu lernen.“
Es brauchte einen Moment bis
sich ihre Augen wieder voneinander lösen konnten. Zum ersten Mal waren sie sich
derart nah und obwohl es klirrend kalt war, war Mirko kochend heiß.
„Mist, das Fahrrad ist hin!“,
sagte Yannick schließlich, nachdem er die Acht im Vorderrad gesehen hatte.
„Jetzt muss ich wohl nach Hause laufen.“
Er hob sein Rad auf und wollte
loshumpeln. Doch Mirko griff nach seinem Arm und hielt ihn auf.
„Ich kann dich doch fahren.“
Sie legten das Fahrrad in den
geöffneten Kofferraum und fuhren langsam los. Yannick dirigierte Mirko durch
die schmalen Gassen bis sie vor einem schmalen Haus stehen blieben.
„Hier wohne ich, danke“, sagte
er leise, ohne jedoch Anstalten zu machen auszusteigen.
Mirko spürte das unbändige
Verlangen, den anderen zu berühren, ihn zu küssen. Doch er widerstand. „Gern
geschehen. Würdest du……würdest du morgen etwas mit mir unternehmen?“
Yannick nickte. Er presste ein
schüchternes Küsschen auf Mirkos Wange, sprang aus dem Wagen und zerrte sein
Fahrrad aus dem geöffneten Kofferaum.
„Holst du mich um 18 Uhr ab?“,
fragte er mit leicht gerötetem Kopf.
Mirko nickte. Sein Blick folgte
Yannick bis ins Haus und er brauchte selbst danach noch einen Moment bis er den
Motor wieder startete und losfuhr.
Ungeduldig tigerte Mirko durch
seine Wohnung. Die Hochstimmung, die ihn gestern Abend erfasst hatte, nachdem
Yannick seine Einladung angenommen hatte, war am Morgen verflogen, nachdem er
in der Nacht wilde Träume gehabt hatte. Sein Körper hatte zum ersten Mal seit
Stefans Tod wieder Reaktionen gezeigt auf einen anderen Mann. Er hatte sich
nach Yannicks Berührungen gesehnt, sich dessen Küsse erträumt.
Doch als die Sonne am Morgen den
ersten wunderschönen Wintertag seit langem ankündigte, war sein Hochgefühl
wieder weg. Sein Blick beim Aufwachen war auf Stefans lachendes Gesicht
gefallen und er hatte sich schäbig gefühlt, weil seine Gedanken einem anderen
Kerl gehört hatten, auch wenn sein Verstand ihm sagte, dass Stefan ganz sicher
wollte, dass er ein neues Glück in seinem Leben fand.
Den ganzen Tag waren seine
Gefühle Achterbahn gefahren. Er wollte das Treffen absagen, um dann zu
bemerken, dass er keine Telefonnummer hatte von Yannick. Dann schalt er sich
wieder einen Feigling und redete sich Mut zu. Es ging auf und ab, aber als die
Zeit heran war, blieb ihm gar nichts andere übrig, als sich in Bewegung zu
setzen.
Er beschloss, das Auto stehen zu
lassen und die Viertelstunde zu Fuß zu gehen. Yannick wohnte zentral und er
kannte einige nette Restaurants und Kneipen dort in der Nähe.
Als er ankam, war es ein paar
Minuten vor der vereinbarten Zeit, aber Mirko beschloss zu klingeln, um nicht
unnötig in der Kälte herumzustehen.
„Bist du Yannis Freund?“,
begrüßte ihn ein etwa fünfjähriges Mädchen, das ihn neugierig musterte.
„Lucy“, wies sie eine Frau
zurecht, die wie ein Abbild von Yannick aussah, „das sagt man doch nicht.“ Sie
wandte sich Mirko zu. „Tut mir leid, meine Tochter ist manchmal etwas vorlaut.
Carina Huber, ich bin Yannicks Schwester. Er ist gleich fertig. Kommen Sie doch
herein.“
Zögernd trat Mirko in das kleine
Häuschen ein, das ganz anders war als seine Wohnung. Klein, aber sehr
gemütlich. Überall glitzerten Weihnachtssterne und Leuchten. Aber das war wohl
normal, wenn man mit einem Kind im Haus lebte. Lucy war schmollend abgezogen,
nachdem ihre Mutter ihr noch etwas in die Ohren geflüstert hatte.
„Ich bin fertig“, kam es
plötzlich von hinten und Mirko blieb vor Staunen der Mund offen stehen, als er
Yannick sah. Eine tiefsitzende enge Jeans und ein grünes, enges Shirt, das
perfekt die Farbe der Augen wieder aufnahm, ließen ihn atemberaubend gut
aussehen. Das gelockte Haar wirkte ungebändigt und wild. Es umrahmte das
männliche und doch weiche Gesicht mit den vollen Lippen. Wie gebannt starrte
Mirko auf die Lippen, als Yannicks Mund sich zu einem Lächeln verzog und seine
Zunge kurz über die Lippen fuhr. „Können wir?“
Mit leichtem Erröten nickte
Mirko und wandte sich Yannicks Schwester zu, um sich zu verabschieden. Noch
immer keines Wortes fähig machten sie sich auf den Weg.
Schweigend liefen sie
nebeneinander her zu der kleinen Studentenkneipe, die früher zu Stefans und
seinen Stammlokalen gehört hatte, weil es ein junges, aufgeklärtes und
abwechlungsreiches Publikum hatte.
Das Gespräch kam zunächst
stockend in Gang, aber nach und nach wurde es lockerer und Mirko stellte fest,
dass er durchaus ein paar Gemeinsamkeiten mit dem Jungen hatte. Auch Yannick
hatte früh seine Eltern verloren und dann bei seiner Schwester aufgewachsen.
Als diese schwanger wurde und mit dem Vater ihrer Tochter zusammen ziehen
wollte, war Yannick in die Stadt gezogen, um dort eine Ausbildung zum
Dekorateur zu machen. Er hatte einen Freund, mit dem er zusammenlebte bis er
diesen beim Seitensprung erwischte und ihn verließ. Dann hatte er seinen Job
verloren und lebte nun wieder bei seiner Schwester, vorübergehend bis er wieder
einen richtigen Job hatte. Momentan verdiente er ein wenig Geld mit dem Dekorieren des Schaufensters und beim
Kellnern.
Die Zeit verging wie im Flug.
Sie tranken ein Bier, aßen eine Kleinigkeit, redeten, lachten. Yannick schlug
eine Partie Billard vor, bei der es zu einem engen Kampf kam, den keiner
verlieren wollte. Mirko versenkte schließlich die schwarze Acht im falschen
Loch und musste Yannick zähneknirschend zum Sieg gratulieren.
Als ihre Hände sich berührten,
war es wie Magie, die sich plötzlich um sie hüllte. Angezogen wie von einem
Magneten näherte sich Mirko Yannick und presste seinen Mund auf dessen volle
Lippen. Eine sanfte Berührung zunächst, die ein Feuer der Leidenschaft
entfachte. Sie waren allein in dem abgetrennten Billardraum, aber zum Glück
brachte ein Rest seines Verstandes Mirko dazu, den Kuss abzubrechen, bevor
jemand hereinkam.
„Lass uns gehen“, hauchte er mit
klopfendem Herzen, „nicht hier.“
Yannick nickte und verwirrt suchten
sie ihre Jacken und zogen sie an. Mirko bezahlte und sie liefen Hand in Hand
durch die dunkle Stadt. Die klirrende Kälte drang nicht zu ihnen durch. Immer
wieder tauschten sie heiße Küsse aus bis sie endlich in Mirkos Wohnung standen.
Noch im Flur flogen die Jacken
und die Shirts zu Boden und sie küssten sich heiß und leidenschaftlich. Mirkos
Erregung drückte schmerzhaft in der Enge, doch auch Yannicks Härte war durch
den Stoff der Jeans zu spüren.
Ohne weiter nachzudenken, zog
Mirko ihn hinter sich her und schubste Yannick auf sein breites Bett. Er
öffnete die Jeans und zog ihm die Hose mitsamt den Shorts von den Hüften.
Bewundernd starrte er auf den wohlgeformten Schwanz, der sich ihm entgegen
reckte. Hastig schlüpfte auch Mirko aus seinen Hosen und Socken, bevor er sich
zwischen Yannicks aufgestellte Beine kniete und mit fahrigen Bewegungen dessen
sich schnell hebenden und senkenden Brustkorb streichelte. Er küsste die
dunklen Brustwarzen, die sich sofort steil aufrichteten und wanderte dann mit dem
Mund die rotlonde Strähne entlang, die sich gen Süden schlängelte. Yannicks
Hände krallten sich in seinen Haaren fest, als seine Lippen sich um dessen
harten Schaft schlossen und ihn tief aufnahmen. Seine Hände umfassten die Hoden
und kneteten sie sanft, während seine Zunge die ersten Lusttropfen aufnahm und
er saugte und lutschte.
Mirkos Kopf war leer und er ließ
sich treiben von seinen Gefühlen. Yannick reckte sich ihm entgegen und stieß
ihm in den Rachen, um sich ihm im letzten Moment zu entziehen und sich mit
einem lauten Stöhnen zu entladen.
Yannick zog Mirko zu sich heran
und küsste ihn zärtlich. Seine Hand schloss sich um Mirkos Schwanz und rieb ihn
in langsamen, gleichmäßigen Rhythmus. Er spielte mit ihm und genoss die
sofortigen Reaktionen bis auch Mirko die Welle des Orgasmus herannahen spürte.
Schwer atmend lagen sie
schließlich nebeneinander und kehrten erst langsam wieder in die reale Welt
zurück. Ihre Beine waren verschränkt und auf ihren Bäuchen klebte das warme
Sperma. Mirko fühlte sich so lebendig wie schon lange nicht mehr. Er hörte tief
in sich, um zu fühlen, ob sich ein schlechtes Gewissen meldete. Aber da war
nichts. Nur tiefer Frieden und das Verlangen nach mehr.
„Ist das dein Mann?“, durchbrach
Yannick plötzlich die Stille und nahm das Bild vom Nachttisch.
„Ja“, meinte Mirko und
widerstand dem ersten Drang, Yannick das Bild aus den Händen zu reißen, „das
ist er. Ich dachte immer, er sei der einzige Mann meines Lebens. Aber es
scheint, dass das nicht stimmt.“
„Er sieht nett aus. Er wacht
hier über dich und das ist gut so.“
Mirko wunderte sich, dass es
Yannick nichts auszumachen schien, unter den Augen seines Ex mit ihm zu
schlafen. Aber das machte den jungen Kerl nur noch begehrenswerter. Er war
bereit für eine zweite Runde und wie es schien, ging es Yannick nicht anders.
„Deine Wohnung ist aber gar
nicht weihnachtlich“, bemerkte Yannick, als sie am Morgen zusammen
frühstückten. Es war noch stockfinster draußen, aber die Weihnachtsbeleuchtung
an den anderen Fenstern bildete einen großen Kontrast zu seiner ungeschmückten
Bleibe.
„Ich hasse Weihnachten“,
bemerkte Mirko, „ich habe dir schon erzählt weswegen.“
Er horchte in sich und spürte
die Ablehnung in sich bröckeln. Mit Yannick war der Weihnachtself in sein Leben
getreten. Das musste doch auch etwas zu bedeuten haben.
„Aber ich liebe Weihnachten“,
schmollte Yannick, „das ist doch die schönste Zeit im Jahr.“
„Nur mit dir“, sagte Mirko, „nur
mit dir. Wenn du willst, kaufen wir nach der Arbeit gemeinsam einen großen
Weihnachtsbaum.Was meinst du?“
Selig lächelnd schlang Yannick
die Arme um seinen Hals und küsste ihn.
„Ja, das machen wir!“
ENDE
Morgen geht es hier weiter http://jule-becker.blogspot.de/
Vielen Dank für diese wunderschöne Geschichte! Ich hoffe, Mirko hat ab jetzt für eine lange Zeit schöne Weihnachten.
AntwortenLöschenlg
karo
Das ist so eine schöne Weihnachtsgeschichte.
AntwortenLöschenIch wünsche Mirko und Yannick von ganzen Herzen, dass sie zusammen sehr lange glücklich sein werden.
LG Piccolo
Wow... was für eine schöne Geschichte, ich danke Dir dafür. Schön das die Zwei an Weihnachten zusammen gefunden haben, das ist sicher das schönste Geschenk besonders für Mirko.
AntwortenLöschenLG Debbie
OH Mann, da hats aber einer vom Leben dicke bekommen :(
AntwortenLöschenIch hoffe, dass es ab jetzt besser wird - verdient hat er es auf jeden Fall und Yannik scheint ein Guter zu sein ;)
Danke dafür
LG Katrin
Dank Yannick fühlt Mirko nach langer Zeit wieder etwas.
AntwortenLöschenEine sehr schöne Weihnachtsgeschichte.
Danke dafür
LG Rita